FAQ Finanzierung und Steuern: Profi-Antworten auf deine Fragen

Wer nicht fragt, bleibt unwissend – oder liest unsere FAQs! Diesmal fokussieren wir auf das Thema Finanzierung und Steuern bei Renovationen. Ob Stockwerkeigentum, Fördergelder oder Steuerabzüge: Hier erfährst du, was Hauseigentümer:innen von uns zum Thema wissen wollten – und wie unsere Profis geantwortet haben.

04.08.20225min5min

Steuern und Fianzierung

Kann ich für eine Renovation des Eigenheims Pensionskassengelder verwenden?

Ja, Pensionskassengelder können für Renovationsinvestitionen verwendet werden. Sowohl für werterhaltende als auch für wertvermehrende Investitionen.

Wie hoch soll der Erneuerungsfond sein?

Das hängt von der jeweiligen Liegenschaftsgrösse ab. Der Hauseigentümerverband empfiehlt als Zielgrösse für den Erneuerungsfonds minimal 5-10% des Gebäudeversicherungswerts. Mehr zum Erneuerungsfond und Stockwerkeigentum erfährst du hier.

Wir leben im Konkubinat. Was ist bei der Finanzierung einer Eigenheim-Modernisierung zu beachten? Wir würden beide investieren.

Am Ende muss die Finanzierung sichergestellt werden. Es ist empfehlenswert, die Geldströme im Rahmen eines Konkubinatsvertrags zu regeln und bei einem Nachfolgespezialisten eurer Bank ein Gespräch zu vereinbaren.

Wo finde ich Informationen zu Fördergeldern des Bundes? Welche Fördermittel sind für Photovoltaik, Wärmepumpen usw. erhältlich?

Für den Bezug von Fördergeldern kommt es darauf an, wo du wohnst. Beim Gebäudeprogramm kannst du dich informieren, wieviel Fördergelder dir für dein Projekt zustehen. In unserem Beitrag zum Thema "Fördergelder beantragen" findest du detaillierte Informationen dazu.

Kann man die Beiträge an einen Erneuerungsfond steuerlich absetzen?

In vielen Kantonen sind die Einzahlungen in den Erneuerungsfond bei Eigentumswohnungen abzugsfähig, sofern die Mittel für den Unterhalt verwendet werden. Für die effektiven Aufwendungen ist dann jedoch kein Abzug mehr zugelassen.

Sind die Kosten für eine neue Photovoltaikanlage und Aufladestationen in der Tiefgarage in einem Haus mit Stockwerkeigentum von den Steuern abziehbar?

Photovoltaikanlagen sind grundsätzlich steuerlich absetzbar. Und zwar sowohl die Kosten des Betriebs und der Wartung wie auch die Anschaffungskosten.

Kann ich die Immobilie bei Verbesserungen des Energieverbrauchs als «Minergie»klassifizieren lassen?

Ja, das ist durchaus möglich. Wenn die 78 Kriterien für den Minergie-Standard infolge Verbesserungen beim Energieverbrauch erfüllt sind, steht einer entsprechenden Klassifizierung nichts im Wege.

Meine Eltern wohnen als Nutzniesser im Haus und werden in einem Jahr ausziehen. Wir, als Eigentümer, werden in das Haus einziehen. Das Haus geht erst nach dem Tod an uns über. Wer wird betreffend der Hypothek eingeschätzt? Wie ist die Übernahme der Kosten geregelt?

Da ihr Eigentümer:innen seid, werdet ihr in die Prüfung miteinbezogen: Auf euch wird die Hypothek übertragen. Die Nutzniesser:innen tragen gemäss Gesetz die Kosten für den gewöhnlichen Unterhalt. Dazu gehören sämtliche Nebenkosten, die periodisch anfallenden Ausbesserungen sowie die laufenden Reparaturen, wie zum Beispiel der Unterhalt von Wegen und Leitungen. Ausserdem haben die Nutzniesser:innen die Hypothekarzinsen und die Versicherungsprämien zu bezahlen. All diese Kosten können die Nutzniesser:innen grundsätzlich von den Steuern abziehen.

Die eidgenössischen Räte haben für die Abschaffung des Eigenmietwerts gestimmt – aber auch für die Abschaffung der Abzüge für Renovierungskosten (ausser Energiekosten). Wann wird diese neue Regel in Kraft treten?

Aktuell berät die Kommission über die Abschaffung des Eigenmietwerts. Danach geht das Geschäft nochmals an den Nationalrat. Ob man sich einig wird, ist noch nicht klar und somit weiss auch noch niemand, wann und ob der Eigenmietwert tatsächlich fallen wird. Mehr dazu findest du in unserem Beitrag "Die Abschaffung des Eigenmietwerts: Ist es bald so weit?".

Sollte man wegen dem weltweiten Rohstoffmangel jetzt überhaupt renovieren oder eher warten?

Du solltest dein Vorhaben unbedingt jetzt angehen: Die Planung, Bewilligung und Einholung von Offerten brauchen Zeit. In der Regel beträgt die Vorlaufzeit um die neun Monate.