Wie sich Geldausgeben vierfach lohnt

Nicht immer ist Geld ausgeben eine negative Angelegenheit. Richtig investiert, kann sich eine zunächst kostspielige Anschaffung als lohnende Investition erweisen. Gerade wenn du vor dem Kauf eines älteren Hauses stehst, kann sich die ein oder andere Investition ins neue Eigenheim auf lange Sicht richtig lohnen. Wir zeigen dir, wie sich Geld ausgeben für dich als künftige:r Eigenheimbesitzer:in auszahlen kann.

19.05.20228min8min

Ein lächelndes Ehepaar freut sich über das eingesparte Geld nach energetischer Sanierung

Bist du erst einmal frischgebackene:r Wohneigentümer:in, ist es unvermeidlich, regelmässig in deine eigenen vier Wände zu investieren. Dabei solltest du dich jedoch nicht nur darauf beschränken, den Status Quo deiner Immobilie zu erhalten. Denn über die reinen «werterhaltenden Investitionen» hinaus, gibt es viele Möglichkeiten, dein Geld so einzusetzen, dass es sich langfristig richtig für dich lohnt. An dieser Stelle rückt das Konzept der energetischen Sanierung in den Vordergrund. Dieses bietet attraktive Möglichkeiten, nicht nur den Wert deiner Immobilie zu erhöhen, sondern auch nachhaltige finanzielle Vorteile für dich zu erzielen. Hier erfährst du, warum:

  1. Energetisch sinnvolle Sanierungsmassnahmen machen eine Liegenschaft zukunftsfähig und drosseln die Energiekosten: Dies führt meist zu einer Wertsteigerung, und zwar zu einer erheblichen! Falls eine Photovoltaikanlage installiert wurde, die Strom ins Netz einspeist, ist dieser Effekt sogar noch höher.

  2. Du wirst in den Folgejahren nach der energetischen Sanierung Energiekosten einsparen und energieeffizienter werden. Grundsätzlich kann man von einer Energiekostenersparnis von 30% ausgehen, wenn zum Beispiel ein Altbau energetisch komplett saniert wird. Mit einer Photovoltaikanlage können zusätzlich bis zu 50% der Stromkosten eingespart werden.

  3. Mit hoher Wahrscheinlichkeit werden entsprechende Massnahmen subventioniert oder bezuschusst: Die Unterstützungsgelder sind meist kantonal geregelt. Aber auch Gemeinden und zum Teil private Energieversorger unterstützen das energetische Sanieren finanziell. Ausserdem gibt es das Gebäudeprogramm von Bund und Kantonen. Dieses fördert Massnahmen, die zur CO2-Reduktion oder zur Energie-Effizienz beitragen. Erfahre hier, wie du bei der Beantragung von Fördergeldern vorgehen musst.

  4. Energetische Sanierungsmassnahmen bringen seit 2020 Steuererleichterungen. So zumindest bei den Bundessteuern. Teilweise werden die Bestimmungen von den Kantonen übernommen. Abziehbar sind die Investitionen vom steuerbaren Einkommen und können – dies nur im Falle von energetischen Sanierungsmassnahmen – auf maximal drei Steuerperioden verteilt werden.

Die wichtigsten energetischen Massnahmen auf einen Blick

  • Wärmedämmung und Isolierfenster senken einen Grossteil des Wärmeverlusts, wobei die Dachdämmung besonders effizient ist. Ausserdem profitierst du von einem besseren Wohnklima und Schallschutz. Eine umfassende Dämmung inklusive entsprechender Fenster kann bis zu 40% der Energiekosten einsparen.

  • Heizung: Der CO2-Ausstoss und die Energiekosten können mit zeitgemässen Heizungsanlagen in Kombination mit erneuerbaren Energien stark reduziert werden. Es gibt mittlerweile zahlreiche Heizsysteme, entsprechend schwankt das Einsparpotenzial – dieses kann aber bis zu 30% betragen. Ein weiterer schöner Nebeneffekt ist, dass neuere Anlagen einfacher und günstiger im Betrieb sind.

  • Solaranlage: Daraus kann sowohl Strom als auch Wärme erzeugt werden. Mit einer solchen Anlage darfst du mit bis zu 50% weniger Stromkosten rechnen und meist ist sie darum schon nach wenigen Jahren amortisiert.

Natürlich musst du für die entsprechenden Sanierungen Geld in die Hand nehmen. Mit guter Vorbereitung und Planung kannst du die Kosten jedoch erheblich reduzieren. Ab wann sich die jeweiligen Investitionen lohnen werden, ist ganz von der jeweiligen Massnahme und deren Effekten abhängig. Man kann davon ausgehen, dass Ausgaben im Schnitt nach 15 Jahren amortisiert sind – manchmal deutlich früher, manchmal später. Wichtig ist auch: Selten nimmt man alle Massnahmen gleichzeitig in Angriff. Schliesslich sind die bestehenden Anlagen meistens in einem unterschiedlichen Zustand und durchaus noch energetisch in Ordnung. Oder sie hängen voneinander ab. Mit einer überlegten Sanierungsplanung kann man nicht nur die Massnahmen sinnvoll aufeinander abstimmen (Grundregel: von aussen nach innen), sondern auch die Finanzierung besser planen.

Tipp: Viele energetische Sanierungsmassnahmen werden finanziell vom Staat unterstützt. Informiere dich vor Baubeginn über die verschiedenen Subventionsmöglichkeiten. Mehr zum Thema "Energieeffizienz verbessern und Fördergelder erhalten" findest du hier.

Fazit

Energetische Sanierungen stellen eine Investition in die Zukunft dar und generieren stets einen Mehrwert für Wohneigentümer:innen - sei es durch die Wertsteigerung der Immobilie, durch langfristige Ersparnisse bei Energiekosten und Steuern oder durch das gesteigerte Umwelt-Karma. Kurz gesagt, Investitionen in energetische Sanierungen mögen eine kostspielige Angelegenheit sein - aber gewiss eine, die sich langfristig lohnt!