Makler-Wahl: Worauf Sie beim Hausverkauf achten sollten

Makler:innen erreichen erwiesenermassen einen substanziell höheren Preis beim Verkauf einer Immobilie – kein Wunder, setzen die meisten Haus-Verkäufer:innen auf deren Unterstützung. Wir haben mit unserer Partnerin Bestag zusammengefasst, worauf Sie bei der Maklerwahl achten sollten und wo mögliche Fallstricke lauern.

17.08.20224min4min

Happy couple on a couch

Es klingt eigentlich ganz einfach: Man fragt verschiedene professionelle Makler:innen in der Region an und hat damit eine Vergleichsmöglichkeit und die Auswahl. Perfekt, oder? Leider nicht ganz. Denn Auswahl und Vergleichbarkeit garantieren noch keine Qualität – Makler:innen gibt es viele. Und alle werden sagen, dass sie Ihre Immobilie erfolgreich verkaufen können. Deshalb sollte schon die Auswahl sorgfältig gemacht werden, und dazu braucht es etwas Hintergrundwissen. Für ein gutes Konkurrenzverfahren reichen übrigens drei ausgewählte Makler:innen.

Generalisten oder Spezialisten?

Wählen Sie Spezialist:innen! Oft nehmen Makler:innen leider auch Mandate an, die ausserhalb ihres Kompetenzbereichs liegen. Am wichtigsten sind regionale Kenntnis und ob die Person eine Interessentenliste für die betreffende Region führt. Natürlich spielt auch die Erfahrung eine grosse Rolle.

Flatrate-Makler:innen berücksichtigen?

Viele Verkäufer:innen werden durch das Provisionsmodell zunächst abgeschreckt: Warum sollten sie einem Makler oder einer Maklerin einen bedeuteten Anteil des Verkaufspreises überlassen? Genau diese Zurückhaltung wird durch Fixpreisangebote ausgenutzt. Denn Viele denken zunächst, dass es sich lohnt, einen (vermeintlich) tieferen Fixpreis für die Vermittlung zu bezahlen. Doch das Ganze hat einen Haken. Fix vergütete Makler:innen haben wenig Anreiz, die Immobilie mit vollem Einsatz und möglichst erfolgreich zu verkaufen. Im Gegenteil tendieren sie sogar eher dazu, die Immobilie rasch zu verkaufen, das heisst wohl auch: zu billig. Dazu kommt, dass diese Makler:innen die Hausführungen an die Verkäufer:innen abtreten – um ihre Aufwände gering zu halten. Das ist ärgerlich und mühsam. Insgesamt entstehen so also vor allem Nachteile für die Hausbesitzer:innen. Die Immobilie geht wahrscheinlich unterbewertet weg und man hatte auch noch mehr Arbeit damit.

Provision optimieren

Am meisten profitieren Sie von Ihrem Makler oder Ihrer Maklerin, wenn Sie ein leistungsabhängiges Provisionsmodell vereinbaren. Die vereinbarte Provision wird nur dann ausbezahlt, wenn der geschätzte Preis erreicht werden konnte. Sie liegt meist bei 2 bis 5 Prozent des Kaufpreises. Liegt der effektive Preis darunter, fällt auch die Provision tiefer aus. Liegt er aber höher, profitiert auch der Makler, die Maklerin davon und setzt sich entsprechend dafür ein – ganz zu Ihren Gunsten.

Makler:in und Bewertung kombinieren?

Am besten fahren Sie – auch bei sehr seriösen Makler:innen – wenn Sie die Maklerschätzungen mit weiteren Bewertungsmethoden ergänzen. Am besten mit einer sogenannten hedonischen Schätzung, wie sie auch Banken anwenden.

Auf private Empfehlungen verlassen?

Bei privaten Empfehlungen lohnt es sich, genau hinzuschauen:

  • Aufgrund welches Qualitätsmerkmals bzw. mit welcher Begründung wird die Empfehlung gemacht?

  • Wie eng ist die Vertrautheit zwischen der empfehlenden und der empfohlenen Person? Denn Vertrautheit an sich ist noch kein Qualitätsnachweis.

  • Wird die empfehlende Person eventuell von der empfohlenen Person vergütet? Das kommt in der Branche oft vor – vor allem, wenn es sich bei der Kontaktperson um Anwält:innen oder Architekt:innen handelt.

  • Wenn man nur einen Makler, eine Maklerin einlädt – und sei diese Person auch empfohlen – so setzt man sich unnötig dem Risiko einer Unterbewertung aus. Denn: konkurrenzlose Makler:innen haben ein Interesse daran, dass die Immobilie rasch und erfolgreich verkauft wird, was mit einem zu tiefen Preis eher der Fall ist. Denn Interessent:innen für eine Immobilie zu finden, ist nicht schwierig.