FAQ Photovoltaik: Profi-Antworten auf Ihre Fragen

Wer nicht fragt, bleibt unwissend – oder liest unsere FAQ! Als erstes widmen wir uns dem Thema Photovoltaik-Anlagen. Soviel vorweg: Solarstrom macht doppelt Sinn, sowohl fürs Portemonnaie als auch für die Umwelt. Doch der Teufel liegt wie immer im Detail. Hier erfahren Sie mehr.

23.06.20223min3min

Photovoltaik

Rentiert die Investition in Solaranlagen?

Ja. Photovoltaik-Module betragen heute nur noch 5% der Kosten von vor 20 Jahren. Natürlich muss die Rendite im Einzelfall genau angeschaut werden: Sie ist vom Projekt, dem Ort und dem Elektrizitätswerk abhängig. Vor allem gibt eine Photovoltaik-Anlage aber das gute Gefühl, erneuerbare Energien zu nutzen.

Braucht man für die Installation Eigenkapital?

In der Regel, ja. Es kommt darauf an, wie Ihre finanzielle Situation und insbesondere die Belehnung und die Tragbarkeit genau aussehen.

Wie lange hält eine Photovoltaik-Anlage?

Die Photovoltaik-Zellen sind immer in einem «Glassandwich» eingebettet und Glas hält fast unendlich. Was vorkommen kann, sind Hagelschäden, diese sind aber sehr selten (wie bei Autos). Zudem sind sie durch die Gebäudeversicherung abgedeckt. Allerdings nimmt der Wirkungsgrad der Zellen mit der Zeit ab. Man sollte mit 10% Ertragsreduktion nach 10 Jahren und 20% nach 20 Jahren rechnen. Die Zellen funktionieren nach heutigem Wissensstand mindestens 30 bis 35 Jahre.

Sind Beiträge für die Nachrüstung einer Photovoltaik-Anlage gesamtschweizerisch geregelt – oder kantonal? Gelten sie auch bei Zweitwohnobjekten?

Sie gelten für alle Haustypen. Die Situation ist relativ uneinheitlich, daher lohnt es sich, sich genau zu informieren. Details dazu finden Sie bei energiefranken.ch und über das sogenannte Gebäudeprogramm von Bund und Kantonen.

Kann man die produzierte Energie speichern?

Ja, mit Batterien. Diese werden jedes Jahr leistungsfähiger und günstiger. Die beste Batterie ist übrigens ein Elektroauto: Sie fahren mit der gespeicherten Energie «gratis» und haben vor allem ein gutes Gefühl beim Fahren mit Strom aus erneuerbaren Energiequellen.

Wie funktioniert ein sogenannter Eis-Speicher?

Eis-Speicher nutzen die Physik sehr effizient. Beim Wechsel des Aggregatzustands von Wasser zu Eis entspricht die eingelagerte Energie einer Differenz der Wassertemperatur von 80 °C. Beim Auftauen des Eises in Wasser wird diese Energie wieder freigesetzt. Der Eis-Speicher gehört zum Heizsystem und speichert Wärme. Er funktioniert normalerweise mit thermischen Sonnenkollektoren. Somit hat er nicht direkt mit der Photovoltaik-Anlage zu tun. Um den elektrischen Strom speichern zu können, braucht es Batterien.

Wie können mehrere Parteien von einer gemeinsamen Anlage profitieren?

Jeder kann heute mit seiner Anlage ein eigenes Solarkraftwerk betreiben. Das Modell heisst ZEV (Zusammenschluss Eigenenergieverbrauch). Sie können der Nachbarwohnung den Strom daher auch verkaufen. Hierfür braucht es einen Privatzähler und der Tarif ist staatlich geregelt und bewegt sich im Rahmen von ca. +/- 2 Rappen pro Kilowattstunde gegenüber dem Elektrizitätswerk-Tarif.

Die Einspeisevergütung aus der privaten Photovoltaik-Anlage ist zum Teil tiefer als wenn der Strom durch einen Energiedienstleister bezogen wird. Warum?

Die kostendeckende Einspeisevergütung (KEV) wurde abgeschafft, weil man will, dass der selbst produzierte Strom vor allem für das eigene Haus verwendet wird und nicht unbedingt in das öffentliche Stromnetz fliesst. Das können Sie nutzen: Lassen Sie die Waschmaschine laufen, wenn die Sonne scheint und nicht wie früher nachts mit dem günstigeren Niedertarif. Intelligente Steuerungen, Wasserspeicher usw. machen es auch möglich, die Heizung am Tag laufen zu lassen. Die Systeme entwickeln sich schnell weiter und Batterien werden jedes Jahr rund 10% günstiger – eine gute Option für die Speicherung zur Eigennutzung.

Ist der Energiebeitrag des Elektrizitätswerks steuerpflichtig?

Ja, es handelt sich um Einkommen. Die Installation der Anlage dagegen ist teilweise oder ganz steuerabzugsfähig.

Wann ist eine Indach-Anlage sinnvoll?

Auf alte Ziegel eine PV-Anlage zu montieren, ist ein Fehler: Die Lebensdauer der Elemente stimmt nicht überein. Ein weiteres wichtiges Stichwort ist «Doppelfunktion». Es meint Folgendes: Photovoltaik-Module bilden die Dachhaut und produzieren gleichzeitig Strom. Nutzen Sie diese Gelegenheit, um das Dach besser zu isolieren. So senken Sie auch gleich den Energiebedarf und erhöhen den Komfort.

© Der Input für diesen Artikel wurde von Raiffeisen Casa zur Verfügung gestellt.