So erzeugen Sie umweltfreundlichen Solarstrom

Sie planen die Installation einer Solaranlage? Von den Voraussetzungen für Solarpanels bis zur Leistungsberechnung von Solarzellen – gemeinsam mit der Handwerker:innenplattform Buildigo haben wir für Sie die wichtigsten Fragen zur umweltfreundlichen Stromproduktion mit einer Photovoltaikanlage beantwortet.

20.06.20226min6min

So erzeugen Sie umweltfreundlichen Solarstrom

Wie funktioniert eine Solaranlage?

Eine Solaranlage – auch bekannt als Photovoltaikanlage (kurz PV-Anlage) – wandelt die Strahlungsenergie des Sonnenlichts in nutzbaren Strom um. Solarmodule fangen mit Solarzellen die Sonnenstrahlen ein und produzieren damit Gleichstrom. Der Wechselrichter konvertiert den Gleichstrom in Wechselstrom. Dieser sogenannte elektrische Strom wird beispielsweise für Haushaltsgeräte verwendet. Solarstrom ist somit der Strom, welcher durch den photovoltaischen Effekt in Solarzellen erzeugt wird. Bei der Stromproduktion entstehen keine Abgasemissionen. Dies macht den Solarstrom besonders umweltfreundlich. Zudem zählt der Solarstrom zu den erneuerbaren Energien, da die Sonne eine unendliche Ressourcenquelle darstellt. Anders als bei der Photovoltaik, wandeln thermische Solaranlagen (auch Solarthermieanlagen genannt) die solare Einstrahlung in Wärme um. Diese kann für die Beheizung der Räume oder des Wassers eingesetzt werden.

Wie viel Leistung erzeugen Sie mit Solarzellen?

Die aktuell leistungsstärksten Solarzellen auf dem Markt sind Galliumarsenid-Zellen. Sie erreichen einen Wirkungsgrad von bis zu 25%. Klassische Photovoltaik-Module bestehen aus monokristallinen Zellen (Wirkungsgrad von bis zu 22%) oder polykristallinen Zellen (Wirkungsgrad von bis zu 20 %). Elektriker:innen, Solateurinnen und Solateure können Ihre zu erwartende Stromleistung mittels Computersimulation genau berechnen.

Welche Solarzellen sind für Ihr Haus rentabel?

Dies ist von Haus zu Haus unterschiedlich. Entscheidend ist ein gutes Kosten-Nutzen-Verhältnis: Solaranlagen mit monokristallinen Zellen sind teurer als Solaranlagen mit polykristallinen Zellen. In der Baupraxis hat sich für kleinere Dächer die Solarpanel-Installation mit monokristallinen Zellen durchgesetzt. Wer mehr Fläche zur Verfügung hat, setzt vermehrt auf die ineffizienteren, dafür günstigeren polykristallinen Zellen.

Was gilt es bei der Solar-Installation zu beachten?

Für eine gesetzeskonforme Solaranalage wird die fachgerechte Installation vorausgesetzt:

  • Solarpanels werden meist auf dem Dach oder an der Fassade montiert. Somit sind für die Installation einer Solaranlage besondere Sicherheitsvorkehrungen erforderlich.

  • Die Montage und der Betrieb einer Solaranalage unterliegen dem Stromversorgungsgesetz (kurz StromVG) und dem Energiegesetz (kurz EnG).

  • Die Inbetriebnahme einer Photovoltaikanlage ist bewilligungspflichtig.

Achten Sie bei der Solarpanel-Montage zudem auf die Ausrichtung der Solarzellen. Die südliche Ausrichtung der Photovoltaik-Module und ein Neigungsgrad von ca. 30 Grad sind ideal. Schatten von beispielweise Nachbarsgebäuden und Bäumen gilt es zu vermeiden. Auch auf einem Flachdach lässt sich eine Photovoltaikanlage montieren. Mit Hilfe einer Aufständerung wird die Solaranlage optimal ausgerichtet.

Welche Montagemöglichkeiten haben Sie?

Bei der Photovoltaik-Dachmontage stehen Ihnen folgende zwei Montagearten zur Verfügung:

Möglichkeit 1: Aufdachmontage

Die Aufdachmontage einer Solaranlage eignet sich besonders für bestehende Häuser. Die Photovoltaik-Module werden hierbei auf das bestehende Dach montiert. Sie haben keine dichtenden Eigenschaften – das Dach selbst schützt weiterhin vor Sonne, Regen, Schnee, Wind und Hagel.

Möglichkeit 2: Indachmontage

Die Indachmontage ist für Neubauten oder sanierungsbedürftige Dächer attraktiv. Solarzellen übernehmen die Funktion als Dacheindeckung. Und überzeugen mit ästhetischer Vielfalt – neue Solarmodule sehen Ziegeln und Schindeln täuschend ähnlich.

Wer führt eine Solar-Installation durch?

Elektriker:innen, Solateurinnen und Solateuere sind qualifizierte Fachpersonen für die Montage und Inbetriebnahme einer Photovoltaikanlage.

Macht das Speichern von Solarenergie Sinn?

Bei einer Solaranlage mit Stromspeicher wird der überschüssige Solarstrom in einem chemischen Batteriespeicher (kurz Batterie) lokal zwischengespeichert. So stellen Sie auch bei schlechtem Wetter Solarenergie sicher. Mit einem Batteriespeichersystem erhöhen Sie den Anteil des selbstverbrauchten, eigenerzeugten Solarstroms. In einem Einfamilienhaus können Eigenverbrauchsanteile von bis zu 90% erzielt werden. Aufgrund der Zyklenfestigkeit und stetig sinkenden Preisen sind aktuell Lithium-Ionen-Batterien besonders attraktiv. Eine Photovoltaikanlage kann auch im Nachhinein mit einem Batteriespeicher ergänzt werden.

Erhalten Sie für Solaranlagen Fördergelder?

Als wichtiger Bestandteil der energetischen Sanierung fördert der Bund die Installation einer Solaranlage. Photovoltaikanlagen für Einfamilienhäuser – sogenannten Kleinanlagen – unterstützt der Bund mit einer Einmalvergütung (kurz EIV). Diese deckt maximal 30 % der Investitionskosten für die Montage. Der exakte Förderbetrag setzt sich aus dem Grundbeitrag und einem Leistungsbeitrag pro installiertem Kilowatt zusammen und variiert nach Art der Installation (angebaut, freistehend oder integriert). Besitzer:innen von Solaranalgen mit weniger als 100 Kilowatt Leistung erhalten die Fördergelder erst nach der Inbetriebnahme.

© Der Input für diesen Artikel wurde von Raiffeisen Casa zur Verfügung gestellt.